Bannerbild | zur StartseiteMalkasten | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteLego | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite

Entdecken lassen

Ausprobieren dürfen

Selber machen

Slogan

 

Aus der Praxis

Ausstellung zum Laternenfest

Kita Entdeckerland Berlin Lichtenberg

Foto 1
Foto2
Forto 3

Das Laternenfest in der Kita Entdeckerland in Berlin-Lichtenberg fand dieses Jahr unter neuen Vorzeichen statt. Der traditionelle Laternenumzug durch das Wohngebiet wurde ersetzt durch ein Laternenfest im Kita-Garten. Dort wurde auf den Berliner Fanfarenzug gewartet, der den krönenden Abschluss der Veranstaltung bildete. Lagerfeuer, Kürbissuppe, Würstchen, Musik und jede Menge bunte Laternen und Lichter sorgten für Stimmung.

Im Sportraum der Kita hatte das Sprachkita-Tandem eine Ausstellung für die Familien vorbereitet. Dort konnten alle Interessierten eine Beamer-Projektion von bezaubernden Bildern aus unseren Licht- und Schattenwerkstätten aus der Lockdown-Zeit genießen. Auch vom Garten aus, war diese Diashow noch gut zu sehen und lockte Eltern und Kinder in den Raum. An einem Laptop konnten drei Schattentheaterstücke angesehen und angehört werden (ebenfalls im Lockdown entstanden) und auf zwei Tischen waren vielfältige Materialien aus unserer täglichen Sprachförderarbeit ausgestellt.

Die Sprachfachkraft Ulrike Marte stand für Fragen bereit, erklärte die Materialien und wie sie bei uns zum Einsatz kommen. Viele Erwachsene haben mit ihren Kindern vorbeigeschaut, sind mit Ulrike ins Gespräch gekommen und haben sich an den Bildern, Geschichten und Ausstellungsstücken erfreut. Insgesamt war es ein kurzweiliges und niedrigschwelliges Angebot für die Zusammenarbeit mit den Familien und zum gegenseitigen Kennenlernen.

Text und Fotos: UM

Foto 4
Foto 5
Foto 6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorlesen
Wir lesen vor!

 

Wir lesen vor, weil Bücher und Vorlesen wichtig sind für die Bildung der Kinder. Darum ist es uns ein Herzensanliegen, auf den Bundesweiten Vorlesetag am 19.11.2021 aufmerksam zu machen.

 

Wir nehmen mit ganz vielseitigen Vorlese-Aktionen daran teil. 

Kita Entdeckerland, Chemnitz

Vorlesetag
Vorlesetag am 19.11.2022 - Wir sind dabei!

 

Auch dieses Jahr beteiligen wir uns am Vorlesetag und planen derzeit unsere Aktionen in den Gruppen.

 

Lasst euch überraschen!

 

www.vorlesetag.de

 

 

 

Foto: C. Herzog - zusätzliche Fachkraft Sprach-Kita, Entdeckerland Chemnitz

Sprach-Impulse im Garten der Kita Entdeckerland, Chemnitz

 

Überall in unserem Gartengelände verstecken sich "baumelnde Sprach-Impulse"...für die Eltern, ErzieherInnen und Kinder. Zum Ausprobieren, Mitmachen und als Anstoß, das eigene Repertoire der Lieder, Reime und Sprachangebote auch hier anzuwenden . 

Impuls 1
Impuls 2
Impuls 3

Sprachbildungsmaterialien in der Kita in der Weinbergsiedlung, Lauchhammer

Text und Bilder: Doreen Jording, zusätzliche Fachkraft im Bundesprogramm Sprach-Kitas

DSCF7823
DSCF7824
DSCF7827

Unsere aktuell angefertigten Themenkisten: Papptellergeschichten, Märchenschatzkiste u. "Wolle, der kleine Braunbär".

Sie werden gern und viel in den Gruppen eingesetzt. Sie ermöglichen den Kindern individuell und nach Lust und Laune damit zu agieren. Es werden alle Bildungsbereiche angesprochen und sie tragen zur Entwicklung und Förderung dieser bei. Alles wurde mit viel Liebe und pädagogisch wertvoll angefertigt. Es ist toll zu sehen, wieviel Spaß die Kinder und Erzieher damit haben, wieviel es zur Entwicklung der Kinder beiträgt und vor allem, wie die Kinder dadurch in Kommunikation treten.

DSCF7833
DSCF7831
DSCF7832
DSCF7830
DSCF7644

Auch das Kamishibai findet immer wieder großen Anklang bei unseren Kindern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Küchenausschuss

Ein Projekt zur Beteiligung von Kindern in der Kita Krokofant in Berlin Lichtenberg

In der Kita Krokofant haben wir seit Neuerem einen Küchenausschuss. Dazu treffen sich jeden Monat einige Kinder und unsere Köchin Heike und besprechen, was es bei uns zu essen geben sollte.

Zuerst malen wir unser Lieblingsessen.

 

Sargis mag Tomatensoße

 

 

 

 

Sargis zum Beispiel mag Tomatensoße.

Sargis
Pizza

 

 

 

 

Johannes mag Pizza. Mmmmh, lecker!

Mats

 

 

 

 

Und Mats mag ganz viele Sachen.

Was wir nicht mögen

 

 

Wir malen auch, was wir nicht mögen.

 

Mats mag zum Beispiel keine Brokkoli-Suppe.

 

Und kein großes Fleisch, nur Fleischklößchen.

 

 

 

 

 

Bildpräsentation

 

 

Wenn wir mit dem Malen fertig sind, schreibt Ursula auf, was wir gemalt haben.

Damit wir es nicht vergessen.

Und damit Heike, unsere Köchin, es lesen kann.

 

 

 

 

Heike hört uns zu

 

 

Nun treffen wir uns mit der Köchin Heike..

 

Mit unseren Bildern gehen wir zu Heike.

 

Wir erklären ihr, was auf unseren Bildern ist.

 

Heike hört uns ganz genau zu.

Kinder hören zu

 

 

Leider können wir uns keine Pizza wünschen.

Das geht in unserer Küche nicht.

Aber Heike kann viele andere Wünsche von uns erfüllen:

 

 

 

Griesbrei mit Erdbeeren

 

 

 

Griesbrei mit Erdbeeren,

Mats2

 

 

Melone,

Nudeln mit Tomatensoße und Fleischbällchen,

Apfelschorle,

 

Rayan

 

 

 

Pudding und Würstchen,

 

Kartoffeln und Eis.

 

Mögt ihr eigentlich Fisch? fragt Heike. Nein, das mögen wir nicht.

 

Und was ist mit Fischstäbchen? fragt Heike? Ja, das ist was anderes.

 

Ausgehängte Bilder

 

 

 

Heike hat unsere Bilder aufgehängt.

HIer an der Tür von ihrem Pausenraum.

Nun können alle sehen, was wir uns gewünscht haben.

 

 

Anmerkung für die Erwachsenen:

Der Küchenausschuss soll in Zukunft regelmäßig stattfinden. Der Reihe nach kommen alle Kinder, die mitmachen wollen, dran. Wir fangen erstmal mit den Älteren an und schauen dann, bis zu welchem Alter wir gehen können.

Der Küchenausschuss dient der Sprachförderung. Die Kinder malen Bilder darüber, welches Essen sie mögen und welches sie nicht mögen. Das regt ALLE zum Sprechen an, denn Essen interessiert jedes Kind und jede*r kann da mitreden. Sie lernen, ihre Bedürfnisse auszudrücken und sie an geeigneter Stelle zu präsentieren.

Der Küchenausschuss dient auch der frühen Demokratiebildung. Die Kinder lernen, dass ihre Meinung zählt. Heike, die Köchin, hört sehr genau zu. Sie spricht mit ihnen ernsthaft und auf Augenhöhe. Aber sie ist nicht mit allem einverstanden. So lernen die Kinder, ihre Meinung zu vertreten. Manche Bedürfnisse können allerdings nicht erfüllt werden können. Auch das gehört zur Demokratie.

 

 

 

 

 

 

 

Logo

Bundesweiter Vorlesetag am 20.11.2020

Jahresthema 2020: Europa und die Welt

In der Kita Entdeckerland in Berlin Friedrichshain

Weltkarte

Wir haben uns mit der Vielfalt in unserer Einrichtung beschäftigt. Die Weltkarte zeigt: bei uns sind Kinder unterschiedlicher Herkunftskulturen zuhause.

Logo

Wir sind alle verschieden und trotzdem haben wir alle die gleichen Rechte. Deswegen stand auch das Thema Kinderrechte im Mittelpunkt des Tages. Passend dazu haben wir die Kita mit der UN-Kinderrechtekonvention (unterzeichnet am 20.11.1989) ausgestattet.

Bücherauswahl

Passend zum diesjährigen Thema des Vorlesetags haben wir außerdem viele neue Bücher für die Kinder in unserer Kita angeschafft.

Vorleseplatz

Was am Vorlesetag in unserer Kita geschah

 

Die Eltern sind dabei!

In der Krippe liest die Mama von Amilia die Geschichte „Wie die Schildkröte zu ihrem Panzer kam“ aus Kenia vor.

Im Elementarbereich liest die Mama von Filip das Buch „Mach die Tür auf, Jonathan!“ und die Mama von Selma das Buch „Wo bist du, Weihnachtsmann?“ vor.

Ich bin ein Kind und habe Rechte

Alle machen mit!

In allen Gruppen lesen die pädagogischen Fachkräfte den Kindern Bücher vor. In der Vorschule ist das Buch „Ich bin ein Kind und ich habe Rechte“ unterwegs und wird mit den Kindern besprochen.

Manuela Naso: Pinocchio

Manuela, zusätzliche Fachkraft im Bundesprogramm Sprach- Kitas, liest die Geschichte „Pinocchio und der Riesenhai“ auf Italienisch und Deutsch vor.

Edith Karimi

Edith, ebenfalls zusätzliche Fachkraft im Bundesprogramm, führt das Buch „Ich will schmusen“ auf und präsentiert die Kinderrechte in Form einer Kamishibai-Vorstellung.

Vorlesewoche in der Kita Entdeckerland in Lichtenberg

Ulrike Marte

Der jährliche bundesweite Vorlesetag hat uns in diesem Jahr dazu inspiriert für die Kinder unserer Kita Kamishibai-Theater und Bilderbuchkino anzubieten.

Eltern dürfen derzeit ja nur sehr eingeschränkt in die Kita. Also sprangen die zusätzlichen Fachkräfte im Bundesprogramm Sprach-Kitas Ulrike und Nadia sowie die Leitung der Kita, Heike Schönknecht, in die Bresche und bereiteten je eine Geschichte vor: "St. Martin mit Emma und Paul" und "Benno Bär" als Kamishibai sowie "Die Steinsuppe" als selbstgestaltetes Bilderbuchkino.

Kinofee

Rund um die Geschichten gab es Mitmachaktionen wie Klanggeschichten, Fühlsäckchen, Gemüse-Klatschzeichen und eine sehr verschlafene Fee aus dem Kinoland.

 

Heike Schönknecht

Die Kinder ließen sich verzaubern und tauchten begeistert ein in die Welt der Geschichten und der Fantasie. Die Vorlesewoche fand für neun Gruppen in der Zeit vom 16.11. - 26.11. in unserem gemütlich umgeräumten Wagenraum statt - ein schöner Auftakt für die traditionellen Montagsmärchen in der Adventszeit, die sich nun fast nahtlos daran anschließen.

 

‚Nikis Reise‘ – ein Spiel- und Theaterprojekt in der Kita Entdeckerland

 

Hämmernder Junge

De Geschichte 'Nikis Reise' hat die Gruppe 4 der Kita Entdeckerland in Lichtenberg erfunden, gespielt und als Bilderbuch gestaltet. Die zusätzliche Fachkraft im Bundesprogramm Sprach-Kitas Jana Oppermann hat mit der Erzieherin Louisa und den 14 Kindern dieses Projekt angestoßen, über mehrere Wochen begleitet und zu einem wunderschönen Ende gebracht.

 

Die Gruppe hat sich eine herbstwinterliche Geschichte zum Igelmädchen Niki ausgedacht. Seit in ihrem Wald eine Straße gebaut wurde, ist es dort laut und ungemütlich. Daher macht sich Niki auf den Weg ein neues Zuhause zu finden. Sie überwindet dabei viele Gefahren (die Straße überqueren, dem Fuchs entkommen), holt sich immer wieder Hilfe (bei den Kindern der Gruppe) und verliert den Mut nicht, obwohl sie manchmal traurig und ängstlich ist.

Die Kinder haben die Stationen der Igelin in kleinen Theaterspielsequenzen selbst erlebt, eigene Bilder zu dieser Geschichte gestaltet und immer wieder erzählt und beratschlagt, wie die Geschichte weitergehen soll. Am Ende der Geschichte stellte die Gruppe 4 für Niki im Garten der Kita ein Igelhaus auf – gemeinsam und selbst zusammen genagelt.

Nikis Reise ist die Geschichte einer Suche, von Abschied und Gefahr und vom Ankommen an einem neuen Ort. Mich hat es sehr berührt, als ich im Garten beobachten durfte, wie Fatima – selbst ein Kind mit Fluchthintergrund – jüngeren Kindern einer anderen Gruppe genau berichtete, was es mit dem Igelhaus auf sich hat:

„Das ist das Haus von einem Igel, ein Igelhaus. Wir haben des gebaut! Niki hatte kein Haus mehr und wir haben ihr geholfen. Vielleicht zieht hier wirklich ein Igel ein – ein Kuscheltier oder ein ganz echter? Ihr könnt Blätter hinlegen, dann kann der Igel sich da was Gemütliches bauen.“

 

Dieses Projekt bot den Kindern jede Menge Sprachförderung und eine Erfahrung von Wirksamkeit für die ganze Gruppe. Die mit den selbst gemalten Bildern gestalteten Bilderbücher sind noch immer hoch im Kurs und werden sicherlich auch daheim gerne gezeigt. Die Geschichte wurde bisher ins Englische und Arabische übersetzt und den mehrsprachigen Kindern mit ins Buch gepackt. Die Übersetzung nach Sorani (kurdischer Dialekt, der im Iran und Irak gesprochen und geschrieben wird) ist noch in Arbeit.

Bücherkreis

CORONA-GESPRÄCHE MIT KITA-KINDERN

 

Coronavirus

Im Montessori-Kinderhaus Reinickendorf, eine unserer „Sprach-Kitas“ im Berliner Verbund vom Träger Unionhilfswerk, hat die zusätzliche Fachkraft im Bundesprogramm Sprach-Kitas Britta Bracher-Klucke nach einer Fortbildung zum Thema „Umgang mit Corona“ ein Corona-Stofftier genäht und ist mit diesem „Virus zum Anfassen“ mit den Kindern ins Gespräch gekommen. In den Wochen nach dem ersten Lockdown haben die Kinder über das Erlebte nachgedacht und sich ihre eigenen Gedanken zur Pandemie gemacht.

                                             

M.: „Corona ist schlimm und macht die Leute richtig schlimm krank. Ich finde es schlimm, dass die Leute nicht mehr so richtig leben. Und ich finde es doof, dass ich meine Oma und Opa nicht sehen kann – und meine Tante. Ich finde es richtig traurig. Ich finde es doof, dass Du die Menschen krank machst.“ Bumm. Mara nimmt den Corona und wirft ihn an die Wand.

So.: „Oh, das ist ja der Corona.“ Britta:  „Was muss man denn machen, damit der Corona nicht kommt?“ So.: „Muss man erst die Hände waschen, keinen Virus anfassen und eine Maske aufsetzen und einen Mundschutz. Wo ist denn dein Corona?“ Britta:  „Er sitzt auf meinem Sofa.“ So.: „Er ist doof, weil er uns krank macht. Er hat ganz viele Arme und Zähne. Du hast doch dein Kuscheltier dabei, oder Britta? Der ist lustig und lacht. Der hat eine Sommerpartymaske auf. Der rettet sich.“

Sa.: „Ich fand es schön, dass ich Corona nicht bekommen habe. Ich fand es gut, dass wir mit meiner Mama ein bisschen wach sein konnten. Ich war öfters länger wach.“ Britta: „Was habt ihr dann gemacht?“ Sa.: „Einen Kinoabend.“ Britta: „Was hat Dir in der Corona Zeit nicht so gut gefallen?“ Sa.: Dass ich nicht in die Kita durfte und nicht auf den Spielplatz.“

Britta: Was hat Dir in der Corona Zeit gut gefallen?“ J.: „Ich hab einen Stau gebaut.“ Britta:  „Mit was hast Du den Stau gebaut?“ J.: „Ein großes Müllauto. Orange. Die Türen können aufgehen. Es hat noch einen großen Container. Da können hinten die Türen aufgehen. (…) Wir sind zur Holzhütte gefahren im Wald. Und da gibt es Eis.“ Britta:  „Was hast Du gegessen?“ J.: „Ich hab zwei Wochen lang rundes Eis gegessen. Oben war was drauf, aber das hat mir nicht geschmeckt. Aber dann hab ich noch einmal ein anderes Eis gegessen.“ Britta: „Welches Eis hast Du gegessen?“ J.: „Das hat mir geschmeckt. Britta: „Was hat Dir in der Corona-Zeit nicht so gut gefallen?“ J.: „Beim Einkaufen musste ich eine Maske tragen.“ Britta:  „Wer hat dir die Maske gegeben?“ J.: „Mama hat sie gekauft. Es ist eine Feuerwehrmaske. Mit ganz vielen Feuerwehren und Straßen.“

Britta: „Warst Du bei Mama zuhause?“ K.: „Ja, gut.“ Britta:  „War alles gut?“ K.: „Ja. Alles gut.“ Britta:  „Schön, dass Du wieder da bist. Da kannst Du wieder mit den Kindern spielen.“

A.: „Ich fand schön, dass ich mit Mama und Papa sein konnte. Das Mama eine Schnorkel gekauft hat, wo man sich schnorkeln kann. (…) Wenn man sich alleine schnorkelt, dann funktioniert das. Und wenn Mama und Papa mich angeschupst haben, funktioniert es dann.“ Britta:  „Was hat Dir in der Corona-Zeit nicht so gut gefallen?“ A.: „Das M. nicht zu mir kommen konnte. Sie hat mir so einen Schleim gekauft. Das war pink, aber es war so an den Händen.“ Britta:  „Und was hat Dir nicht gefallen?“ A.: „Dass M. nicht bei mir übernachten durfte.“

T.: „Das ist nicht gut. Corona ist gar nicht gut.“ Britta: „Was  hast Du gespielt?“ T.: „Auf der Rutsche. Papa gesagt: Baby komm.“ Britta: „Was hast Du noch gemacht?“ T.: „Ich bin gleich fertig. Mit Mama und Papa Kuchen gebacken.“ Britta:  „Auf dem Spielplatz?“ T.: „Ja, mit Mama und Papa auf dem Spielplatz.“

P.: „Ich fand es nicht toll, dass Corona ein paar Menschen krank gemacht hat. Das hat mir echt nicht gefallen. Und ich finde es nicht toll, dass Corona manchmal auf der Pfütze ist. Aber wenn alles desinfiziert ist, kann ja Corona nicht kommen. Also Corona ist hier überall drauf. Die Bäume müssen auch desinfiziert werden.“ Britta: „Was hat Dir in der Zeit gut gefallen?“ P.: „Dass ich eine schöne Zeit mit Opa hatte, obwohl er krank ist. Und wir müssen uns um ihn kümmern. Obwohl ich 5 Jahre bin, kümmere ich mich sehr gut um meinen Opa. Und ich finde es blöd, dass ich noch nicht auf meinen Lieblingsspielplatz darf. Ich mag auch nicht, dass Corona auf Menschen kommt. Und ich finde es richtig blöd, dass die Menschen krank werden und sterben.“

E.: „Ich finde es nicht so gut, weil ich so lange nicht mehr in der Kita bin und ich kann nicht Mara sehen.  Aber zum Glück habe ich meine Freundin getroffen. Sie heißt Sara. Und es hat sich gefühlt, als ob nicht Corona wäre. Wir waren auf dem Trampolin.“

K.: „Mir ist nicht so gut gefallen, dass ich immer Masken aufsetzten musste.“ Britta:  „Wo musstest Du denn eine Maske aufsetzten?“ K.: „Im Bus und im Laden.“ Britta:  „Und was hat Dir gut gefallen?“ K.: „Mir hat es gefallen, dass ich mit den Kindern im Kindergarten auf den Spielplatz durfte.“ Britta: „Fällt Dir noch etwas ein?“ K.: „Dass ich draußen spielen durfte.“

E.: „Ich fand es nicht gut, dass ich meine Freunde nicht besuchen durfte.“ Britta:  „Und was hat Dir noch nicht gefallen?“ E.: „Dass Corona da war. Heute ist der Corona noch da, aber nicht so dolle. Aron hat mich besucht. Das fand ich gut. Corona ist eigentlich rot. Ich fand gut, dass ich zuhause mit Mama und Papa spielen konnte.“

Britta: „Was hat Dir gefallen oder nicht gefallen in der Corona - Zeit?“ M.: „Ich nicht gut, weil ich Grab.“ Britta: „Was für ein Grab?“ M.: „Ich weiß es nicht.“ Britta: „Was hast Du mit Mama und Papa gemacht?“ M.: „Gymnastik.“ Britta:  „Mit Musik?“ M.: „Ja.“

DIALOGE MIT KINDERN

Dialoge anregen mit Geschichtensäckchen

Text von Pia Hausmann, zusätzliche Fachkraft im Bundesprogramm "Sprach-Kitas" in der Kita Kinderland, Berlin Friedrichshain


Für Dialoge mit Kindern eignen sich auch „Geschichtensäckchen“. Es sollte allerdings keine vorgegebene Geschichte im Säckchen oder in den Köpfen der Erwachsenen sein! Um in den Dialog zu kommen, bedarf es erstmal Fragen an geeigneter Stelle und Phantasie auf beiden Seiten. Die erwachsene Person muss zuhören können, auf eine belehrende Rolle verzichten und bereit sein, sich vom Kind beeinflussen zu lassen. Das Kind muss sich sicher fühlen und angenommen in allen Ideen.

Vorbereitung:

Man packt die verrücktesten Dinge in ein Säckchen für eine Geschichte.

Beispiel: ein Fell, ein Glitzerstein, ein Gummi-Igel, ein Plastik-Männchen, 2 Tannenzapfen, ein Pflaster

Ins Gespräch kommen:
Alle Gegenstände werden ausgepackt und liegen sichtbar auf dem Tisch. Der Erwachsene beginnt mit einem Gegenstand und lockt das Kind mit Fragen. Die Antworten und Ideen der Kinder lenken den weiteren Gesprächsverlauf. Impulse durch die erwachsene Person können den Prozess lenken.

Beispiel: Man beginnt mit: „Der Igel lag auf einem Fell und schlief. Was passierte denn dann?“ Oft antworten die Kinder schon mit: „Er hat einen Schatz gefunden (Glitzerstein).“ Daraus ergeben sich Gespräche wie: „Hast Du auch einen Schatz?“ „Was ist Dir wichtig“? oder „Ich glaube MEIN Schatz bist du!“ (usw.) Weiter geht es vielleicht mit: „Was passiert dann?“ Kind: „Der Mann hat den Schatz geklaut und den Igel getötet“! Das muss man aushalten und auch daraus können sich Gesprächsthemen ergeben! Dann kann man die Geschichte vorsichtig umlenken: „Zum Glück ist der Igel nicht gestorben! Er war nur verletzt und fand zum Glück ein Pflaster. Hat Dir auch schon mal etwas sehr wehgetan?“ (etc.)

Themen gezielt „anspielen“
Wer es sich zutraut, kann mit ausgewählten Gegenständen zu gezielten Themen (z.B. Ängste) mit Kindern ins Gespräch kommen. Man sollte aber unbedingt akzeptieren, wenn das Kind nicht darüber sprechen möchte oder sich “andere“ Lösungen überlegt. Man muss nicht zu einem Ergebnis kommen, sondern bestenfalls kommt man in einen kindgerechten Dialog!

 

Handpuppen als Gesprächspartner

Text: Pia Hausmann, zFK

 

Für Dialoge mit Kindern eignen sich auch Handpuppen. Im Dialog mit ihnen drücken viele Kinder gern Erlebnisse, Bedürfnisse, Konflikte und Erfahrungen aus. Die Handpuppe öffnet spielerisch Zugänge, die Erwachsenen verschlossen bleiben können. Schüchterne Kinder kommen mit ihnen oft leichter ins Gespräch als mit Erwachsenen. Manchmal vertrauen sie ihnen sogar Dinge an, die sie Erwachsenen nicht sagen können oder wollen. So erzählte ein Kind einer Handpuppe, warum es ein Pflaster auf der Stirn hatte und dem zuerst fragenden Erwachsenen, der die Handpuppe bediente, nicht! Auch hat die Handpuppe mehr Freiheiten und muss sich nicht wie ein Erwachsener verhalten. Ohne zu lügen kann sie nach Herzenslust von Pflastern und Unfällen berichten, “die ihr schon passiert sind“! Sie ist Erwachsener und Kind zugleich, macht Fehler und ist vernünftig.

Kinder identifizieren sich emotional mit Handpuppen. Zu beachten ist jedoch, dass Handpuppen bei kleineren Kindern manchmal auch Angst auslösen. In der Sprachförderung eingesetzt helfen Handpuppen den Kindern, Hemmungen zu überwinden und motivieren sie zum freien Sprechen. Bedienen die Kinder selbst eine Handpuppe, so ist es sogar schon passiert, dass die Handpuppe stotternder Kinder nicht gestottert hat!

 

Bau einer Sockenpuppe

Text: Pia Hausmann, zFK

 

Man braucht: eine alte Lieblingssocke, Knöpfe für die Augen und für die Nase vielleicht eine Perle, eine Paillette oder Nussschale! Für den Körper helfen Fellreste, Federn, Deko. Für die Haare können z.B. Wollreste, Tücher, etc. benutzt werden.

Wenn ich es eilig habe, klebe ich die Sachen dorthin, wo die Kinder es mir zeigen! Das ist aber nicht ganz so gut, wenn man die Handpuppe waschen will. Schöner, aber aufwendiger ist es, zu nähen! Da lernen die Kinder etwas, können den Faden abschneiden oder es sogar selbst probieren! Die Kinder entscheiden bei ihrer Handpuppe, wo sie die Nase aufgenäht haben wollen. Es ist egal, ob wir denken „Das ist doch zu hoch“ oder „ Für die Augen muss man doch zwei gleiche Knöpfe haben“!

Bespielt wird die „Socke“ dann, indem man den Daumen in der Ferse hat! Dann kann die Socken-puppe auch den Mund auf und zu machen! Man kann sie auch mit Zähnen und Zunge versehen.
 

Bei dieser Sockenpuppe sollte die Zunge aber bei der Nase sein!

Sockenpuppe
Beispielsocke

 

Dialoge mit ganz jungen Kindern in der Kita. Zwei Erzieher*innen des bik e.V. im Interview

Das Interview führte Ursula Trüper, zusätzliche FK im Bundesprogramm Sprach Kitas in der Kita Krokofant in Berlin Lichtenberg.

 

UT (Sprachfachkraft): Die Kinder in euren Gruppen sind ein Jahr in der Kita und 1,5 bis 2,5 Jahre alt, d.h. sie beginnen gerade mit dem Sprechen. Wie es ist, mit diesen Kindern in den Dialog zu gehen?

E (Erzieherin): Wenn ich noch etwas fremd bin für das Kind oder es noch nicht richtig mit mir sprechen kann, geh ich erstmal auf Augenhöhe - mit ein bisschen Abstand. Dann versuche ich es über Fragen, Mimik oder Gestik und erzähle einfach. Wenn es erstmal nicht reagiert, dann ist das eben so. Wenn zum Beispiel ein Kind früh kommt und weint, aber noch nicht sagen kann, was es für Kummer hat, dann rede ich mit dem Kind: Bist du traurig? Möchtest du lieber bei Mama bleiben? Es war so schön bei Mama oder? Manchmal nicken sie dann auch mit dem Kopf. Dabei streichle ich dann ein bisschen über den Rücken, wenn sie zeigen, dass sie diesen Körperkontakt auch möchten. Ein Junge aus meiner Gruppe lehnt sich gleich an und braucht die Kuscheleinheit. Dann kriegt er die auch.

P (Erzieherin): Das sind ja oft keine Dialoge im herkömmlichen Sinne, also sprachlich. Sondern dass man, wie eben gesagt, die Körpersprache oder emotionale Signale des Kindes als Aufhänger nimmt. Zum Beispiel ein Junge aus meiner Gruppe schläft direkt neben einer Tonne in unserem Raum, in die wir die Kuscheltiere einräumen. Eines Tages nach dem Aufstehen nahm er den Frosch, den er zum Kuscheln hatte, sagte „Quak, quak“ und räumte ihn in die Tonne. Das war das erste Mal, dass er mit mir sprach. Das heißt aber nicht, dass wir bis dahin keine Dialoge hatten. Es ist ja ein gegenseitiges Verstehen - das geht auch nonverbal. Ich hab gesagt: „Ja, der Frosch hat bei dir geschlafen und jetzt geht er zu seinen Freunden kuscheln.“ Da strahlte er mich an und wusste, dass ich ihn verstanden hab. So laufen die ersten Dialoge. Die anderen Kinder beobachten das natürlich. Je mehr sie merken, dass wir versuchen, sie zu verstehen, desto mehr haben sie selber Lust zu sprechen.

UT: Macht ihr das auch - dialogisches Vorlesen?

E: Ja, auf jeden Fall. Beispielsweise hatte ich vor kurzem etwas über Autos vorgelesen und da sagte ein Mädchen: „Papa auch Auto“. Ich bin darauf eingegangen: „Ach, bist du heute Morgen mit dem Papa gefahren?“ Und sie hat gesagt: „Nein. Mama!“

P: Man kommt oft über ein Bild im Buch auf ein Erlebnis, das die Kinder damit verbinden. Und dann ergeben sich auch manchmal Dialoge, wenn Kinder Erlebnisse mitteilen und wir diese dann sprachlich widerspiegeln. Oft muss man sich seinen Teil dazu zusammenreimen. Das äußern wir dann als Vermutung, und wenn wir richtig geraten haben, freuen sich die Kinder. Es ist immer schön, wenn man merkt: Ah, jetzt habe ich das Richtige getroffen. Oft sieht man an der Mimik des Kindes, dass es sich verstanden fühlt. Ansonsten äußert man weitere Vermutungen. Das sind die Anfänge. So werden Kinder ermutigt, sich zu äußern.

E: Wir haben auch Kinder, die sich nicht nur mit uns, sondern auch schon miteinander unterhalten. Die bereits miteinander spielen und nicht nur nebeneinander. Beispielsweise haben zwei Kinder ein Fahrzeug, fahren aufeinander zu und eines sagt: „Auto.“ Und das andere: „Auch Auto fahren.“ Für mich ist es immer toll, zu sehen, wie sich diese ersten Anfänge entwickeln.

 

Dialogische Buchbetrachtung

Text von Ulrike Marte, zusätzliche Fachkraft im Bundesprogramm Sprach-Kitas in der Kita Entdeckerland in Berlin Lichtenberg

 

Bücher faszinieren die meisten Kinder. Anfangs noch als Gegenstand, den sie in den Händen der „Großen“ sehen und erforschen wollen. Bald werden aber auch die Inhalte spannend und wir treten in erste kleine Dialoge: Das Kind schaut ein Bild von einem Schaf an und wir kommentieren: „Bähhhh – ein Schaf!“. Wenig später erkennt das Kind an anderer Stelle auch das Schaf, kommentiert mit „Bähhh!“ und sucht den Blickkontakt, um sich zu vergewissern, ob wir das auch so sehen. Mit der Zeit werden die Bücher komplexer, der Wortschatz wächst und die Kinder können längeren Textpassagen immer besser folgen. Dennoch ist ein Dialog rund um die Geschichte im Buch oft anregender als das reine Vorlesen. Während das Kind beim klassischen Vorlesen reiner Zuhörer ist, kommt es beim „Dialogischen Buchbetrachten“ auf den Austausch und die Interaktion zwischen den Beteiligten an und das Buch wird zum Anlass für unterschiedlichste Gespräche. Und so gelingt Ihnen das ganz leicht:

  • Wählen Sie ein Buch aus, dessen Inhalt gut durch die Abbildungen dargestellt wird.

  • Schauen Sie gemeinsam mit dem Kind / den Kindern die Bilder an und entdecken Sie gemeinsam die Atmosphäre, Personen, Gegenstände und Geschehnisse. Lassen Sie sich durch diese zu Gesprächen inspirieren! Es ist okay, wenn sich Ihr Gespräch von der eigentlichen Geschichte des Buchs entfernt!
  • Geben Sie immer wieder Impulse für ein Gespräch zur Geschichte / zu den Abbildungen:
    • Stellen Sie offene Fragen: „Warum hat die wohl so einen großen Hunger?“
    • Fragen Sie nach logischen Zusammenhängen: „Warum sind die denn eigentlich ins Auto gestiegen“?
    • Kommentieren Sie die Bilder: „Huu, da ist es aber ganz schön dunkel!“
    • Stellen Sie Unsinnsfragen oder vermuten Sie Unmögliches: „Und jetzt frisst die Maus gleich den Elefanten auf oder?“
  • Werden Sie nicht Alleinunterhalter*in:
    • Lassen Sie dem Kind Zeit und Raum für eigene Antworten und Ideen.
    • Greifen Sie die Impulse des Kindes auf. Oft entdecken die Kinder Details auf den Bildern oder machen sich ihre ganz eigenen Gedanken zu den Abbildungen. Kommen Sie auch darüber ins Gespräch!
    • Haben Sie gemeinsam Freude und seien Sie gemeinsam neugierig. Das Abfragen von Wissen hat wenig mit einem echten Gespräch zu tun!
  • Lassen Sie auch mal eine Handpuppe Fragen zur Geschichte stellen oder die Geschichte mitspielen. Wenn Sie keine Handpuppe haben, bauen Sie einfach eine Sockenpuppe!
  • Machen Sie es spannend: Blättern Sie mal ganz langsam um, rufen erschrocken oder ängstlich, wenn die Geschichte spannend wird oder fragen Sie vor dem nächsten Umblättern, wie es wohl weitergehen wird.

 

 

VORSCHULE, VORSCHULPUBERTÄT UND SCHUL(HOF)REIFE

Vorschul-Erfahrungen in der Kita Entdeckerland in Berlin Lichtenberg

Ulrike Marte, zFK, hat Erzieher*innen der Kita Entdeckerland in Berlin Lichtenberg gefragt: „Was haben die Kinder in deiner Gruppe heute gemacht oder erlebt, von dem du denkst, dass es sie auf die Lebensphase „Schule“ vorbereitet?“

Tony: Ich habe mich heute mit M. (4 Jahre) über unsere Kürbispflanzen unterhalten. Sie hatte die Idee, Kürbisse zu malen und sich überlegt, dass Kürbisse in der Natur ja erst grün sind und dann orange werden. Gemeinsam haben wir nachgedacht, welche Farben man brauchen würde für ein Kürbisbild. Wir haben im Gruppenraum nur Grundfarben und M. war sich ganz sicher, dass wir aus Gelb und Rot die Farbe Orange mischen können!
Und warum ist das „Vorschule“?  Sie konnte mir ihre Idee super mitteilen, hatte eine klare Vorstellung, wie sie ihr Ziel (das Kürbisbild) erreichen kann und hat diese Idee ganz alleine entwickelt, geplant und sprachlich prima ausgedrückt. Außerdem weiß sie schon ziemlich gut über Kürbisse  und Farben Bescheid – das ist doch super für die Schule.

Josi: Meine Kinder kommen diesen Sommer zum größten Teil in die Schule. Im Morgenkreis haben wir uns heute mit einem Duftmemory  beschäftigt. Sie konnten nicht jeden Duft benennen – Lavendel war für einige schwer. Viele Düfte haben sie aber super erkannt. Wir hatten viel Spaß und haben uns gegenseitig gut zugehört. Jede/r konnte  seine Idee mitteilen.

Und warum ist das „Vorschule“? Für manche war das einfach Wortschatzerweiterung mit allen Sinnen – den Lavendel riechen, das Wort lernen und vielleicht nachher im Garten noch die Pflanze angucken. Und natürlich haben sie - wie in der Schule - lange still gesessen, konzentriert und aufmerksam zugehört, vor einer  Gruppe gesprochen. Ich glaube, meine Großen machen das prima, wenn es im August losgeht!

Stefanie K: Ich habe die Zwei -und Dreijährigen in meiner Gruppe. Unser Thema heute und die gesamte Kita-Zeit über ist Selbstständigkeit! Unsere Kinder können frei wählen, was sie essen und trinken möchten. Zu den Mahlzeiten können sie selbst entscheiden, was auf ihren Teller kommt und sich das auch selbst auftun. Auf unseren Tischen stehen immer kleine Kannen mit Wasser / Tee. Unsere Kinder können wählen, was sie trinken möchten und sich alleine eingießen. Jedes Kind ist auch für sein Geschirr verantwortlich und räumt dieses alleine weg.
Und warum ist das „Vorschule“?  Durch das Einbeziehen und Mitbestimmen der Kinder stärken wir ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit. Das ist sehr wichtig für die Schule und das spätere Leben.

Sven: Ich bin heute auch bei den Zweijährigen. Ich finde, das Anziehen geht schon voll in Richtung Selbständigkeit. Die meisten Kinder schaffen es prima, sich Hausschuhe und Socken selbst auszuziehen. Bei Kleidungsstücken, die schwieriger sind – wie Hosen oder Pullis – unterstützen wir noch. Die Kinder helfen aber schon gut mit und wollen das alleine hinbekommen.  Wollen wir rausgehen, kann ich sie einzeln losschicken, z.B. ihre Schuhe oder Jacke aus der Garderobe holen. Das verstehen sie und finden auch meistens die eigenen Sachen!

Und warum ist das „Vorschule“?  Wenn ich an den Sportunterricht denke oder an die Hofpause: Die Kinder schaffen das An- und Ausziehen gut alleine und können die Zeit zum Spielen und Bewegen nutzen. Und zu wissen, welche Schuhe ihnen gehören, ist auch nicht verkehrt…

Steffi Gl: Unsere Kinder sind zwischen 1,5 und 2 Jahren. Heute waren wir im Garten und sie durften Fahrzeuge aus dem Schuppen benutzen. Dabei konnte ich beobachten, wie sie immer besser aushalten, wenn sie nicht gleich dran sind. Natürlich gibt es auch Konflikte und wir helfen beim Lösen. Oft gelingt es ihnen aber schon prima sich alleine durchzusetzen oder mal zurückzustecken. Ich habe wirklich gestaunt, was sich da im ersten Kitajahr schon getan hat.

Und warum ist das „Vorschule“?  Ich denke da zuerst an den Schulhof – da ist auch nicht immer für jeden ein Ball oder Fahrzeug da. Auch im Klassenzimmer muss man abwarten können oder für die eigenen Wünsche eintreten. Das erprobt man hier im kleinen Kitagarten im geschützten Rahmen und kann daran wachsen.

Steffi G.: Bei uns wurde heute viel gepuzzelt. Der kleine L. (2,5) hat sich ganz intensiv mit einem Steckpuzzle beschäftigt und dann, mit etwas Unterstützung, an ein Puzzle mit 12 und später sogar 15 Teilen getraut. Die Größeren (3,5-4) machen das auch sehr gerne. Manche schaffen das schon richtig schnell und präzise. Die kennen unsere vielen Puzzles fast schon auswendig!

Und warum ist das „Vorschule“?  Bei L. konnte man erkennen, wie er die Teile anfangs noch in jedem Loch ausprobiert hat und dann immer sicherer wurde. Die letzten Stücke hat er schon unterwegs zum  passenden Loch richtig gedreht und dann sind die reingeflutscht. Beim Puzzlebild hat er sich genau das Bild angeschaut und daran orientiert. Das braucht er später beim Lesen und Schreiben: einzelne Buchstaben erkennen, beim Schreiben in die richtige Richtung drehen – d und b sehen sich schließlich sehr ähnlich! Er übt räumliche Orientierung, Feinmotorik, Konzentration. Außerdem hat er Freude und lernt dabei – das ist doch die beste Vorbereitung!

Iraides:  Wir haben heute zu einem Buch gemalt, das ich gestern vorgelesen hatte. Es ging um Freundschaft,  Ablehnung und seine Bedürfnisse zu äußern. Wir haben gestern viel darüber gesprochen. Heute war ich gespannt, was die Kinder davon malen. Viele haben die Hauptpersonen gemalt, einige wussten noch alle Namen und konnten sich prima an die Geschichte erinnern. Ein Junge hat mir einen anderen Namen für das Krokodil genannt. Als ein anderes Kind ihn korrigierte, meinte er ganz cool: „Na das ist der Freund von dem. Der sieht ihm ähnlich, heißt aber Kroko, nicht Kevin“.

Und warum ist das „Vorschule“? Zum einen haben die Kinder bei der Geschichte aufmerksam zugehört und sich konzentriert. Heute wurde klar, dass sie sich auch viel gemerkt haben und mir in ihren Worten davon erzählen konnten. Das ist ganz wichtig für die Schule. Und auch das Thema der Geschichte war angekommen:  Auch wenn man mal abgelehnt wird, ist man richtig und wichtig. Niemand ist falsch oder gehört nicht dazu. Die Kinder haben die Gefühle der beiden Tiere sehr berührt. Ich glaube, das stärkt ihr Selbstbewusstsein und macht sie stark für Schule und Schulhof. Und J. hat mir gezeigt, dass er kreativ mit eigenen „Fehlern“ umgehen kann.

 

Corona-Schliesszeit in unseren Kitas

 

Eingangstür Kita Entdeckerland
Steinschlange
Steine

Corona-Schließzeit in der Kita Entdeckerland in Berlin Karow

 

Wir haben in der Corona-Schließzeit auf verschiedene Weise mit den Eltern und Kindern Zuhause Kontakt aufgenommen.

 

An unserer Kita-Tür hängen immer aktuelle Botschaften für die Familien. So konnten diese in den ersten Wochen lesen: „Wir vermissen Euch!“ Inzwischen hängen dort auch Briefe und Bilder, die die Kinder uns zugesendet haben.

 

Ebenso im Eingangsbereich schlängelt sich unsere Steinschlange auf einer kleinen Mauer, die jeden Tag ein wenig länger wird. Viele Kinder haben die abgelegten Steine nicht nur liebevoll gestaltet, sondern auch Botschaften an uns darauf geschrieben.

 

Zweimal haben wir die Kinder Zuhause besucht, um Ihnen persönlich „Hallo“ zu sagen und unsere „Aktionskörbe“ vorbeizubringen. Beim ersten Mal haben wir Frühlingskörbe verteilt. Alle Kinder, die in diesem Jahr in die Schule kommen, haben von uns individuell zusammengestellte Schultüten bekommen. Außerdem haben wir ein Kita-Lied aufgenommen und allen Familien per Mail gesendet: das Lied vom Regenbogen. Der Text vom Lied steht zurzeit auch an unserer Tür.

 

Beim zweiten Besuch in der vergangenen Woche haben wir den Kindern, Samen für eine Sonnenblume, Pflanzerde und einen Topf mitgebracht. Denn mit den Kindern in der Notbetreuung haben wir zur gleichen Zeit begonnen im Kita-Garten Sonnenblumen zu pflanzen. Dies können die Kinder Zuhause auch machen und wenn sie wieder in die Kita zurückkommen, bringen sie ihre Pflanze hoffentlich mit, so dass sie zu den anderen Sonnenblumen in die Kita umziehen darf.

 

 

Bild Eingangstür
Sonnenblumenpflanzen
Blumenbeet

Kinder aus der Kita Kinderland in Berlin Friedrichshain über die Corona-Schliesszeit

 

Befragt von Pia Hausmann, zFK

 

Was hat Dir zu Hause besonders gut gefallen?

 

Was hat Dir gar nicht gefallen?

 

Mit Papa zu spielen und in den Eisladen gehen.

Regen und Donner.

 

Mein neues Malbuch auszumalen.

 

Mama wollte nicht mit mir spielen

 

Aus dem Fenster zu schauen.

 

Alleine spielen. Mama und Papa mussten arbeiten, aber ich hab das oft verstanden.

 

Alles war toll!

 

Gar nichts war doof.

 

Süßigkeiten essen und Filme schauen.

 

Dass Menschen sterben.

 

Steine für die Schlange bemalen.

 

Dass Mama so viel schimpfen musste.

 

Ich hatte erwachsene Aufgaben in der Kita.

 

Dass alle Spielplätze zu waren.

 

Lego und mit Papa spielen.

 

Meine Schwester spielt nicht mit mir.

 

Dass ich Apps machen durfte, Rechner und Fernsehen. Und mit meiner Freundin gespielt.

 

Meine Freundin wollte immer nur liebe Sachen spielen und ich aber böse und gemeine!

 

Ich durfte Hörspiele und Videos!

 

Dass ich mich manchmal alleine beschäftigen musste.

 

Lego! Videos! Mit Papa Quatsch machen.

 

Mein Bruder hat mich immer geärgert.

 

Spielen mit meinen schönen Spielsachen und in den Park gehen.

 

Streit mit Papa und meiner Schwester und Corona ist auch doof, weil ich nicht zu Oma und Opa darf!

 

Mit Mama zu spielen.

 

Die ganze Zeit zu Hause zu bleiben.

 

Ich konnte immer ausschlafen!

 

Ich durfte keine Freunde sehen.

 

Mit meinem kleinen Bruder spielen.

Keine Freunde durften zu mir.

 

Ich durfte ein bisschen Fernsehen schauen.

 

Irgendwann war mir langweilig.

 

Dass meine Eltern das Hochbett aufgebaut haben!

 

Dass meine Eltern mich immer früh geweckt haben, obwohl ich ausschlafen wollte.

 

Ich hatte öfters Medienzeit!

Nicht zu Freunden und in die Kita.

 

Ich durfte Filme schauen!

 

Immer wieder Fahrrad-Touren!

 

 

 

 

Zaun Kita Entdeckerland
Kinderbilder am Kita-Zaun
Eltern beim Betrachten der Kinderbilder am Kita-Zaun

Doreen Mahs, Erzieherin der Kita Entdeckerland in Berlin Friedrichshain, über die Begleitung ihrer Vorschulgruppe in der Corona-Schliesszeit

Wir hatten in den ersten Wochen der Notbetreuung kaum Kinder, weshalb ein Großteil der Erzieher*innen schon bald tageweise im Homeoffice war. Ich habe mich gleich am 2. Schließtag an eine Mutter gewendet, weil mich beschäftigt hat, wie ich mit den Kindern in Verbindung bleiben und auch die Eltern zuhause unterstützen kann. Da entstand die Idee, mich per Video an die Kinder zu wenden und den Eltern damit zumindest 30 - 60 Minuten Freiraum am Tag zu verschaffen. Ich hab mir also ein Youtube- Konto eingerichtet und gelernt, wie man Filme hochlädt und bearbeitet. Und das ist jetzt das Medium, das ich den Eltern und Kindern anbiete: 30-60 min täglich lese ich in meinen Videos vor, mache Angebote wie Experimente etc. Dazu gibt es manchmal per Mail Arbeitsblätter zum Ausschneiden und Bearbeiten für die Kinder. Beispielsweise habe ich 18 Videos mit Rätselgeschichten gemacht, bei denen die Kinder einen Weg aus einem Wasserlabyrinth finden mussten. Die Eltern erzählten mir, dass die Kinder immer ganz gespannt waren auf die nächste Folge. Ein Video war zum Thema „Schleifen binden“ als kleine Herausforderung für die Kinder, eine Serie zum Thema Frühblüher. Ich versuche auch auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen: herausfordernde Rechenaufgaben für die Mathe-Profis, für andere Malen nach Zahlen oder andere Vorschulaufgaben. Mit den Eltern stehe ich täglich in Mailkontakt und bekomme viele Fotos und Bilder zurück. Daraus erstelle ich für jedes Kind ein Portfolio zur Corona-Schließzeit, damit sie später sehen können, dass auch in dieser Zeit viel passiert ist und sie gelernt und sich entwickelt haben.

Mithilfe einer Freundin bekam jedes Kind meiner Gruppe eine persönliche Geschichte im Video. Jedes Kind sollte ein Tier und einen Ort nennen, zu dem meine Freundin die jeweilige Geschichte erfand. Diese habe ich dann jedem Kind in einem Video vorgelesen. Das fanden die Kinder toll! Das positive Feedback von den Eltern und Kindern macht natürlich auch was mit mir und motiviert mich, immer weiter zu machen und neue Ideen zu entwickeln.

An Ostern habe ich für jedes Kind Osterkörbchen versteckt und die Familien dann zu verschiedenen Zeiten herbestellt, damit sie ihr Körbchen suchen konnten.

Außerdem biete ich den Eltern und Kindern zuhause Telefonsprechzeiten während der Schlafwache an. Sie melden sich regelmäßig und inzwischen spreche ich auch viel mit den Kindern am Telefon. Zuerst war da eine gewisse Hemmschwelle übers Telefon zu kommunizieren, aber sie haben sich daran gewöhnt und es ist viel lockerer und entspannter geworden. Da kann ich auch fühlen und spüren, dass es allen gut geht. Ohne Zweifel fehlen ihnen ihre Freunde, das kann auch Videotelefonie nicht ersetzen. Die Kinder fragen mich auch oft, wann die Kita wieder aufmacht.

Wir hoffen natürlich inständig, dass wir uns alle nochmal sehen, bevor für meine Kinder die Schule losgeht. Das ist auch eine große Sorge der Eltern, dass es keinen richtigen Abschied gibt und den Kindern der Übergang von der Kita in die Schule durch Corona genommen wird. Aber es heißt ja eigentlich, dass die Vorschulkinder zuerst wieder Zugang zu Kita-Betreuung bekommen.

Wir werden sie dann alle in Ruhe ankommen und erzählen lassen und versuchen, ihnen durch möglichst viel Struktur Halt zu geben in der Kita. Jedes Kind soll ausreichend Gelegenheit bekommen zu sprechen und von seinen Erlebnissen zu erzählen. Ich werde erstmal keine Termine ansetzen, sondern mir Zeit nehmen, die Stimmung und Lage in der Gruppe genau wahrzunehmen und dann gemeinsam zu entwickeln, wo es hingeht, was die Kinder für Bedürfnisse haben. Das kann ich jetzt aus der Ferne noch nicht einschätzen, wo jedes einzelne Kind dann steht.

Mir bereitet es im Moment noch Sorge, wie wir mit der Gruppengröße umgehen. Wenn wir wirklich nur 10 Kinder pro Gruppe betreuen dürfen, wie soll ich entscheiden, welche Kinder aufgeteilt werden und zu einer anderen Gruppe kommen? Ich kann mir das nicht vorstellen.

Inzwischen ist ein großer Schwung Kinder wieder da und alle Erzieher*innen werden wieder im Haus gebraucht, da wir in kleinen Gruppe betreuen müssen. Zuerst haben wir uns gefragt, wie das gehen soll mit dem Abstandhalten und waren natürlich teilweise auch in Sorge, was die Kinder an Viren mitbringen, da sie ja aus Familien kommen, die in Krankenhäusern, Arztpraxen usw. arbeiten. Ab dem Augenblick, wo die Kinder da waren, waren da aber sofort andere Gefühle. Die Kinder haben sich so gefreut, wieder hier zu sein und es war gleich so eine schöne Atmosphäre, dass wir das alles ganz schnell vergessen haben. Hier trägt niemand Mundschutz und wir sind relativ normal miteinander in Gemeinschaft. Natürlich haben wir jetzt nicht gerade Kuschelmodus, aber wir spielen zusammen Tischspiele usw. und sitzen dabei nicht meterweit voneinander entfernt. Das ist mit kleinen Kindern einfach nicht praktikabel. Ich erlebe es gerade sehr entspannt. Die Eltern sind unglaublich dankbar, dass sie ihre Kinder hier abgeben können und fühlen sich und ihre Kinder gut aufgehoben.

Auch die Kinder sind entspannt, weil es nur sehr wenige sind und jede*r dadurch gut wahrgenommen, auf jedes Wort und jede Regung sofort reagiert wird und niemand sich zurücknehmen muss. Ich erlebe zum Beispiel ein sonst sehr leises Kind, das auch sprachlich unsicher ist, jetzt auf einmal mitteilsam und ganz offen. Das Kind wird sonst im Alltag einfach von den anderen überrollt.

Aber natürlich wird es für mich schwieriger, den Kontakt mit den Kindern zuhause zu halten. Das ist traurig, denn aus meiner Gruppe ist noch kein Kind wieder da. Ich weiß, dass viele Eltern ihre Kinder zuhause lassen, solange sie es irgendwie einrichten können, aus Solidarität und um uns in der Kita zu schützen. Darunter ist sogar eine Mutter, die Kinderärztin ist und trotzdem versucht, ihre Kinderbetreuung selbst zu organisieren. Umso mehr möchte ich natürlich für meine Familien zuhause da sein, aber wenn ich den gesamten Tag in der Notbetreuung gebraucht werde, bleibt da eigentlich kein Spielraum mehr.

Ich freu mich, wenn die Kinder wieder da und wir als Gruppe vereint sind.

Die Kinder haben mir ja viele Bilder zugesendet. Zuerst wollte ich daraus eine kleine Ausstellung in unserem Gruppenraum machen, aber je länger die Schließzeit dauerte, wusste ich, wir brauchen eine andere Lösung, damit alle Kinder sie sehen können. Deshalb hängen jetzt die Bilder der gesamten Kita laminiert am Gartenzaun und alle können sie bewundern. Ich sehe oft Familien davor stehen, manchmal nehmen die Eltern ihre Kinder huckepack, damit sie alles angucken und auch die Bilder ihrer Freunde entdecken können.

 

 

Petra Markraf, Erzieherin der Kita Entdeckerland in Berlin Friedrichshain, betreut normalerweise 12 Kinder im Alter von 4 - 5 Jahren gemeinsam mit einer Auszubildenden. Hier berichtet sie von ihrem Corona-Arbeitsalltag.

Ich hatte während der Corona-Schließzeit kontinuierlich Kontakt zu meinen Familien. Wir haben Briefe versendet, in denen die Kinder individuelle Aufgaben von uns erhalten haben. Es haben sich viele Familien zurückgemeldet und die Kinder haben Bilder gemalt, wo auch ich und meine Auszubildende drauf zu sehen waren. Man merkt schon, dass die Kinder uns und die Kita vermissen. Ich bin auch für ein Kind mit Integrationsstatus zuständig und zu dieser Familie halte ich besonders Kontakt. Ich habe mit vielen Familien telefoniert und meine Eltern wissen, dass ich auch jetzt in dieser Zeit für sie da bin.

 

Jetzt bereiten wir uns auf die neue Zeit vor. Wir glauben, dass die Kinder bald zurückkommen und freuen uns sehr auf sie. Wir haben ein Willkommensplakat vorbereitet, auf dem schon unsere Namen stehen. Jedes Kind, das wieder in der Kita ankommt, kann seinen Namen dazuschreiben, so dass die Kinder gleich sehen, wer schon da ist und auf wen sie sich noch freuen können. Außerdem haben wir für jedes Kind ein persönliches Willkommensgeschenk vorbereitet, dass hier auf sie wartet.

Weil es ja jetzt noch ein bisschen dauert, schicken wir noch einen weiteren Brief an die Eltern und an die Kinder zur Überbrückung. Wir wollen die Eltern auch nicht überlasten, denn sie haben mit Homeoffice, Homeschooling und Kinderbetreuung ja viel Stress. Deshalb werden wir den Kindern nur Aufgaben geben, die sie ohne Hilfe der Eltern erledigen können. Die Kinder sollen etwas malen, was sie glücklich macht. Anmerkung der Redaktion: Der Brief an die Kinder ist im Anschluss an diesen Text zu sehen.

 

Natürlich werden die Kinder aus verschiedenen Situationen zurückkehren. Manch einer findet das Ausschlafen und die Playstation vielleicht auch toller als in die Kita zurückzukehren. Darauf müssen wir dann individuell eingehen.

Auf jeden Fall werden wir am Anfang nur vertraute und bekannte Dinge machen, die die Kinder lieben. Im Morgenkreis singen wir unsere Lieblingslieder und spielen die Lieblingsspiele der Kinder. Wir fangen mit dem an, was sie besonders gut können. Sie sollen erstmal Erfolgserlebnisse haben und sich wohlfühlen. Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für ein neues Lied oder ein neues Fingerspiel.

Ich habe auch den Raum so vorbereitet, dass ihre Lieblingsspielsachen sofort greifbar sind und alles herausgesucht, woran die Kinder besonders viel Spaß hatten, wie zum Beispiel unser selbstgemachtes Memory und Puzzle mit Fotos der Kinder. Außerdem habe ich schon mal unser Beet bepflanzt mit den Pflanzen, die die Kinder besonders toll finden. Dann können sie direkt loslegen mit Gießen und Ernten.

Wir werden jedes Kind im Morgenkreis persönlich begrüßen und gut wahrnehmen, wie es den einzelnen Kindern geht. In Kleingruppen kann man dann auch mal genauer nachfragen, was das Kind erlebt hat, wie es sich fühlt und was es sich vielleicht von uns wünscht.

Wir haben auch vor viel mit dem Sprachlerntagebuch zu arbeiten. Die Kinder lieben das und beim Aufmalen, Aufschreiben und Einkleben können wir gut mit den Kindern reflektieren, was sie in den letzten Wochen erlebt haben.

Wir werden auch den Eltern anbieten unter Einhaltung der Abstandsregeln Gespräche zu führen, wo immer Bedarf ist.

In der zweiten Woche werden wir dann vielleicht auch vertiefende Gesprächskreise mit den Kindern machen, wo wir auch mal darüber sprechen, was vielleicht nicht so schön war, was die Kinder vermisst haben, was ihnen Angst gemacht hat. Wir schreiben dann auf, was die Kinder sagen, damit sie merken, dass wir ihnen zuhören und das wichtig finden, was sie sagen. Ich denke, viele Themen aus der Zeit werden wir erst nach und nach aufgreifen und besprechen können. Es war ja auch eine Zeit voller Angst für Erwachsene und Kinder.

 

In der Notbetreuung erlebe ich, dass die Kinder viel Spaß haben und die Freiheiten genießen, die sie jetzt in der leeren Kita haben. Wir tragen hier keinen Mundschutz, sondern achten nur darauf etwas Abstand einzuhalten und möglichst wenig Körperkontakt zu suchen. Aber wenn ein Kind freudig auf mich zu rennt und mich umarmt, dann lasse ich das auch zu.

Bei den Kleineren ist das natürlich nicht möglich Abstand zu halten oder Körperkontakt zu vermeiden. Und viele kleinere Kinder werden auch eine kleine zweite Eingewöhnung brauchen, wenn es wieder losgeht. Wir haben hier keine Kinder in der Notbetreuung aus problematischen Situationen zu Hause, aber in einer anderen Etage gibt es solche Fälle. Auf diese Kinder muss man sich natürlich richtig vorbereiten und sich Gedanken machen, welche Unterstützung gebraucht wird und viel mit den Eltern in Kontakt treten.

 

Wir können in der Kita im Moment wegen der Eindämmungsverordnung keine Dienstberatungen mit dem gesamten Team machen. Das wird wohl auch noch eine lange Zeit so bleiben. Aber wir besprechen uns in den Etagen und im Moment erarbeitet jede Gruppe für sich ein Konzept, wie sie ihre Kinder in den ersten Tagen und Wochen willkommen heißt. Das wird individuell sehr verschieden sein. Jede/r kennt ja auch seine Kinder am besten und weiß, was die brauchen. Natürlich unterstützen wir uns auch gegenseitig mit Ideen, denn das einsame Denken begrenzt einen ja auch ein bisschen.

 

Ich freue mich, wenn die Kinder endlich wieder kommen und wir hier zusammen spielen und lernen und Quatsch machen und halte meine Liebe für sie bereit.

Brief an die Kinder

Aktuelles

aus dem Berliner Institut für Kleinkindpädagogik